
Derzeitige Lage
Derzeit breitet sich das Blauzungenvirus Serotyp 8 im Süden Österreichs (Kärnten, Steiermark) rasant aus. Die erkrankten Rinder zeigen typische Symptome wie Läsionen im Maulbereich, Fieber, Fressunlust und Lahmheiten. Schafe sind noch stärker betroffen.
Tiere, welche gegen den Serotyp 4 geimpft wurden, haben auch einen Schutz gegen den Serotyp 8. Die Experten der AGES gehen davon aus, dass sich dieser Seuchenzug noch länger in den Herbst hineinziehen kann, daher ist es durchwegs sinnvoll gesunde Tiere jetzt noch gegen den Serotyp 8 zu impfen.
In Oberösterreich sind erste Fälle vom Serotyp 3 aufgetreten. Eine flächenhafte Ausdehnung ist noch nicht zu beobachten.
Impfung
Es gibt von mehreren Herstellern Impfstoffe gegen die Blauzungenkrankheit, die – unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen – verwendet werden können.
Eine Impfung mit inaktivierten BTV-3-Impfstoffen stellt in der gegenwärtigen Situation die wirksamste Maßnahme dar, um Tiere vor Krankheit und Tod zu schützen!
Auch die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut empfiehlt mit großer Dringlichkeit, gefährdete Wiederkäuer unverzüglich mit einem der zur Anwendung gestatteten BTV-3-Impfstoffe zu impfen.
Der Impfstoff gegen Serotyp 4 ist ein Kombinationsimpfstoff, der auch gegen Serotyp 8 schützt. Landwirt:innen, die ihre Tiere vorsorglich gegen Serotyp 4 geimpft haben, müssen daher keine weitere Impfung veranlassen um ihren Bestand zu schützen. Aufgrund jüngster Ausbruchsmeldungen von BTV-8 in Europa und seit August 2025 auch in Österreich wird die Impfung der empfänglichen Arten nach wie vor weiterhin dringlichst empfohlen!
Um Tierleid zu verhindern und Kosten zur Behandlung von erkrankten Tieren möglichst gering zu halten, wird Haltern von empfänglichen Tieren daher dringend empfohlen, in Rücksprache mit ihren Betreuungstierärzten, ihren Tierbestand mit einer Impfung zu schützen.
Vorbeugung
Die Übertragung des Erregers erfolgt ausschließlich durch Gnitzen (Fluginsekten). Diese sind vor allem in der Abend- und Morgendämmerung aktiv. Daher wird empfohlen, die Tiere in diesen Zeiträumen so unterzubringen, dass sie bestmöglich vor Gnitzen geschützt sind.
Um einer Übertragung der Krankheit vorzubeugen, können auch insektenabwehrende Mittel (Repellentien) genutzt werden. Die Behandlung mit Repellentien ist auch eine der Bedingungen für den innergemeinschaftlichen Handel (IGH) mit einigen Europäischen Mitgliedstaaten.
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